Pirmin Bischof
Ihr Ständerat.

Verwaltungsrat Pirmin Bischof kritisiert Geschäftsleitung, weil Pensionierte ihren Ausflug selbst bezahlen sollten: «Es geht nicht an, dass man Leute so diskriminiert»

Ein Teil der pensionierten Mitarbeitenden des Kernkraftwerks Gösgen wehrten sich gegen die Streichung der Teuerungszulage vor Gericht. Die KKG-Verantwortlichen wollten diese nun zwingen, ihren jährlichen Firmenausflug selbst zu bezahlen. Für Verwaltungsrat Pirmin Bischof, den Vertreter des Kantons Solothurn, geht das gar nicht.

Verwaltungsrat Pirmin Bischof kritisiert Geschäftsleitung, weil Pensionierte ihren Ausflug selbst bezahlen sollten: «Es geht nicht an, dass man Leute so diskriminiert»
Ein Teil der pensionierten Mitarbeitenden des Kernkraftwerks Gösgen wehrten sich gegen die Streichung der Teuerungszulage vor Gericht. Die KKG-Verantwortlichen wollten diese nun zwingen, ihren jährlichen Firmenausflug selbst zu bezahlen. Für Verwaltungsrat Pirmin Bischof, den Vertreter des Kantons Solothurn, geht das gar nicht.
Das Kernkraftwerk Gösgen und ein Teil der pensionierten Mitarbeitenden liegen derzeit im Streit: Zum einen hat die Firma den früheren Angestellten die Teuerungszulage ab 2015 gestrichen. Das Amtsgericht Olten-Gösgen hat allerdings Anfang Juni entschieden, dass dies nicht zulässig ist und das KKG den betroffenen Rentnerinnen und Rentnern das Geld nachträglich mit Zins zahlen muss. Das KKG hat diesen Entscheid inzwischen ans kantonale Obergericht weitergezogen.

Anscheinend als Rache-Aktion wollen die KKG-Verantwortlichen nun jene Ex-Mitarbeitenden, die gerichtlich gegen die Teuerungszulage vorgingen, den jährlichen Firmenausflug bezahlen lassen. Das schreibt der «Blick». 185 Franken kostet der diesjährige Ausflug aufs Brienzer Rothorn, den die Pensionierten-Vereinigung organisiert.

Allerdings krebsten die Firmenverantwortlichen zurück, wie das Blatt weiter schreibt: «Dieser Entscheid hat nur eine Minderheit betroffen und war nicht opportun. Das KKG wird das anpassen», lässt die Pressestelle gegenüber dem Boulevardblatt ausrichten.

Pirmin Bischof kritisiert die Geschäftsleitung
Als der Verwaltungsrat Pirmin Bischof, der Solothurner Vertreter im KKG-Gremium, den Artikel am Donnerstagmorgen gelesen hat, habe ihn das betroffen gemacht. «Es geht nicht an, dass man Leute so diskriminiert», sagt er auf Anfrage. Dieser «unglückliche Entscheid» der Geschäftsleitung sei im Verwaltungsrat nie thematisiert worden, er habe davon erst aus der Zeitung erfahren.
Bischof griff daraufhin im Verlauf des Vormittags zum Hörer und machte dem Geschäftsleiter Michaël Plaschy folgendes klar: «Ich erwarte, dass alle Pensionierten gleichbehandelt werden, dies auch für künftige Ausflüge und rückwirkend für jene ab dem Jahr 2021.»
In diesem Jahr ist nämlich der Entscheid beim KKG getroffen worden, dass «an der Klage beteiligte Personen die Ausflugskosten der Pensionierten-Vereinigung selbst tragen müssen», wie der «Blick» schreibt. Es sei richtig, dass die Firma solche Ausflüge für die Pensionierten übernimmt, unabhängig davon, ob sie an der Klage beteiligt seien oder nicht, sagt Bischof. «Das ist für die ehemaligen Angestellten ein wichtiger Anlass.»

KKG übernimmt künftig Kosten für alle
Gegenüber dieser Zeitung hiess es auf Anfrage bei der Medienstelle, dass man mit der Pensionierten-Vereinigung in einem guten Kontakt sei. «Die Übernahme der Kosten für die Ausflüge der Pensionierten-Vereinigung durch das KKG ist freiwillig und nicht üblich.» 2021 sei daher entschieden worden, dass an der Klage beteiligte Personen die Ausflugskosten selber tragen müssten. «Dieser Entscheid hat nur wenige Personen betroffen und war nicht angemessen», schreibt die Medienstelle weiter. Das Unterstützen von gemeinsamen Aktivitäten ehemaliger Mitarbeitenden und die Gleichbehandlung aller seien dem KKG wichtig.

In den vergangenen Tag fand «ein konstruktiver Austausch» mit dem Präsidenten der Pensionierten-Vereinigung statt, der zu einer tragfähigen Lösung geführt hätte, heisst es weiter. Die nächste Reise findet am 20. September aufs Brienzer Rothorn statt. «Das KKG übernimmt dabei die Kosten für alle Teilnehmenden», schreibt die Medienstelle.
Jene Personen, die den Ausflug 2021 selber bezahlt hätten, erhielten eine Rückerstattung. Im Jahr 2022 hat keine Person die Kosten selber bezahlt. Für die Kostenübernahme in den kommenden Jahren sei eine Pauschale vorgesehen, die alle Kosten für alle Teilnehmenden decke.

Beitrag: Fabian Muster

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